Mit welchen Methoden wird Weintrub gefiltert?
Durch die Trubfiltration können Weinkellereien zusätzliches Produkt zurückgewinnen. Wein und Most können erneut dem Prozess zugeführt werden und die Gesamtproduktionskapazität erhöhen. Gleichzeitig sinken die Entsorgungskosten.
Kieselgur-Filtersysteme wie Vakuumdrehfilter (RVDF) und Kammerfilterpressen sind die traditionellen Methoden zur Trubfiltration. Diese Systeme können zwar Feststoffe effektiv herausfiltern, doch das offene Design lässt eine Sauerstoffaufnahme zu, wodurch die Qualität beeinträchtigt werden kann. Oftmals benötigt der rückgewonnene Wein dann eine weitere Behandlung, wird wertmäßig heruntergestuft und in Verschnitten verwendet, anstatt zur Originalcharge zurückgeführt zu werden.
Bei vielen kleinen und mittelgroßen Weinherstellern ist das Trubvolumen aus einer einzelnen Charge häufig zu gering für die Verarbeitung mit Kieselgur-basierten Systemen. In solchen Fällen zögern die Winzer die Trubverarbeitung hinaus, bis sich ein ausreichendes Volumen angesammelt hat. Durch dieses Hinauszögern leidet die Weinqualität – und das Potenzial zur Rückgewinnung eines hochwertigen Produkts geht verloren.
Kieselgur-basierte Verfahren erfordern große Mengen an diesem Filterhilfsstoff. Für die Weinkellerei bedeutet dies wiederum größere Abfallmengen, höhere Entsorgungs- und Arbeitskosten sowie größere Weinverluste; alles Faktoren, die hohe Betriebskosten mit sich bringen.
In den letzten Jahren hat sich die Crossflow-Filtration zur bevorzugten Methode bei Weinherstellern für die Trubfiltration entwickelt, weil damit die Nachteile der herkömmlichen Kieselgur-basierten Verfahren beseitigt werden. Die Filtration erfolgt über mikroporöse Membranen und ohne Filterhilfsstoffe. Mit einem geschlossenen System und ohne die Verarbeitung pulverförmiger Stoffe ist die Arbeitsweise hygienischer, zudem entsteht kein Kieselgurabfall, der entsprechend entsorgt werden muss.
Diese Systeme sind in der Regel automatisiert, sodass Weinkellereien ihre Arbeitskraft effektiver einsetzen können, was insbesondere während der arbeitsreichen Ernteperiode vorteilhaft ist.